FIFA 13

FIFA 13 stellt eine erneute Verbesserung dar, doch das Ende der Entwicklungs-Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht!

Die deutschsprachige Bevölkerung ist bekannt dafür, an 34 Wochenenden im Jahr alle Konventionen zu vergessen. Während auf den Bildschirm oder das Spielfeld gestarrt wird, existieren plötzlich mehrere Millionen Trainer, die jedes kleine Detail hinterfragen - und alles ohnehin besser geplant hätten. Dank der FIFA-Reihe werden Hobbytrainer seit vielen Jahren für ihre Mühen belohnt.

Obgleich EA Sports niemals eine perfekte Ausgangslage für eine waschechte Fußball-Simulation gelingen wird, ist FIFA 13 ein weiterer Beweis für die stets optimierte Technik, die den Spielen zu Grunde liegt. FIFA 13 fühlt sich realistisch an und bescherte EA zahlreiche Einnahmequellen. Als Verweis: Bereits der Vorgänger ging allein in Deutschland mehr als eine Million mal über die Ladentheke! Doch wo Licht ist, ist auch in diesem Fall der ein oder andere Schatten zu bemerken.

Realistische Zweikämpfe

Die Pixelvorfahren vor 30 Jahren hatten nur rudimentäre Grafik- und Engine-Details zu beachten. Heutzutage sieht der Spaß anders aus: Bei FIFA 13 stehen vor allem körperbetonte Zweikämpfe im Raum, die - mit Ehrgeiz geführt - für einen schnellen Ballwechsel sorgen. Die Laufbewegungen werden aus mehreren Statistikpunkten berechnet und individuell an den Spielverlauf angepasst. So ist Mario Götze in den ersten Minuten topfit, verliert in einem anstrengenden Spiel aber nach und nach sowohl an Kraft als auch Momentum.

Die körperlichen Begebenheiten wurden nicht unbeachtet gelassen: Speziell Arjen Robben ist prädestiniert für einen trostlosen Zweikampf - und fällt ob seines geringen Gewichts häufig nahezu von selbst. Offenbart werden in diesem Zusammenhang leider auch Unstimmigkeiten beim Passspiel, das nicht immer optimal funktioniert und mit einer schwachen Flugphysik des Balls in Szene rückt. Ausgewogene Pass-Kombinationen sind möglich, aber zu oft eine Frage des glücklichen Zufalls. Der richtige Schwung wird durch Fingerspitzengefühl simuliert.

Mitspieler auf der Höhe

Das Verhalten der Mitspieler hat in den letzten Jahren immer wieder zu unmöglichen Situationen geführt. Selbst bei FIFA 12 schien kaum ein mitrennendes Stürmer-Ass mitzudenken: Bei nahezu jedem zweiten Spielzug befand sich mindestens ein Kumpan unmittelbar vor dem totsicheren Passspiel im Abseits, um den gesamten Angriff null und nichtig werden zu lassen. FIFA 13 besitzt weiterhin seine unüberwindbaren Eigenheiten, die Spiele in den letzten Sekunden drehen, grundsätzlich hat sich das Verhalten und die Reaktionsfähigkeit jedoch deutlich zum Positiven gewandelt. Das statische Angriffsspiel aus dem Vorgänger ist kaum noch möglich und bringt zahlreiche neue Situationen und Spielzüge mit sich. Die vorhandenen Lizenzen sind absolut gigantisch und ermöglichen speziell im englischen Raum einen Aufstieg vom Viertligisten zum Weltklasseverein. Das Finanzmanagement präsentiert die üblichen Schwächen, garantiert aber immerhin eine fließende Spielwelt.

Pros:

• Zweikämpfe sind realistisch wie nie und an die jeweiligen Spieler angepasst
• unzählige Lizenzen sorgen für eine interessante Dynamik
• Mitspieler agieren intelligenter als in den Vorgängern und stehen nicht mehr sinnlos im Weg

Cons:

• schwammiges Passspiel, das gerade in den höheren Levels für Frustration sorgt
• Menüs sind in der Saison zu überladen und können Neulinge überfordern